Ebenheitstoleranzen

Ebenheitstoleranzen gelten für Flächen von Decken, Unterböden, Estrichen, Bodenbelägen, Wänden, Wandbekleidungen und Unterdecken.

Die Prüfung der Ebenheit von Bauteilflächen erfolgt unabhängig von Grenzabmaßen und Winkeltoleranzen, üblicherweise werden dazu eine Richtlatte und ein entsprechender Messkeil auf Metall verwendet. Für die Beurteilung der Ebenheit gilt das Stichmaß zwischen der Verbindungsgrade zweier Hochpunkte und dem dazwischen liegenden tiefsten Punkt oder umgekehrt. Dabei wird der Messpunktabstand von der Lage der Hochpunkte bzw. Tiefpunkte bestimmt. Die Richtlatte darf zur Prüfung nicht lot oder waagerecht ausgerichtet werden. Bei größeren Flächen empfiehlt sich der Einsatz eines entsprechenden Nivellierinstrumentes.

Wann ist die Prüfung der Ebenheit erforderlich?
Die Prüfung der Ebenheit ist immer dann sinnvoll, wenn entweder gravierende optische Beeinträchtigungen der Fußbodenebene zu erwarten sind oder sogar die technische Funktion eines Bauteils in Frage gestellt ist. Werden z.B. dekorative Bodenbeläge als Nutzbeläge eingesetzt, so stellen sich automatisch erhöhte Anforderungen an die Ebenheit. Ein Fußboden mit Unebenheiten kann aber auch dazu führen, dass Einrichtungsgegenstände nicht sicher aufgestellt werden können. Auch bei einer Fahrbeanspruchung gelten die Ebenheitsanforderungen, dies gilt sowohl für Transportfahrzeuge/Flurförderfahrzeuge, aber auch z.B. in Krankenhäusern bei dem Einsatz von Krankenhausbetten etc. Speziell in Hochregallagern können erhöhte Anforderungen an die Ebenheit gemäß ÖNORM DIN 18202 erforderlich sein; z.B. für das Aufstellen von Hochregallagern oder Schwerlastregalen, da auch geringe Unebenheiten des Fußbodens bei Hochregallagern zu erheblichen Neigungen der Regale führen können.

Anmerkung
Optimale Ergebnisse hinsichtlich der Ebenheit von Fußböden werden in der Regel erzielt, wenn selbstnivellierende Spachtelmassen und Ausgleichmassen zum Einsatz kommen. Diese weisen jedoch meist geringere Festigkeiten auf und sind für den Einsatz unter ABC Bodenbelägen von Fall zu Fall gesondert abzustimmen.

ABC Industrieboden-Systeme sind mechanisch hoch belastbar, sie zeichnen sich durch besonders hohe Abriebfestigkeit aus und können – etwa für Hochregallager – in höchster Ebenflächigkeit gemäß DIN 15185 verlegt werden.

Die zulässigen Toleranzen für die Ebenheit der Oberfläche von Rohdecken, Estrichen, Bodenbelägen und flächenfertigen Wänden sind aus der DIN 18202 ersichtlich. Für Bodenbelagsarbeiten gilt dabei hauptsächlich, dass bei einem Messpunktabstand von 1 m eine Toleranz von 4 mm zulässig sind. Gelten erhöhte Anforderungen so ist bei einem Messpunktabstand von 1 m eine Toleranz von 3 mm zulässig.

Hier finden Sie Informationen zur Sanierung von Ebenflächigkeit und Gefälle.

Für Fragen und Beratung steht Ihnen unser Team gerne zur Verfügung